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Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) – Wenn das Zentrum des Sehens bedroht ist

  • Autorenbild: David de la Poza
    David de la Poza
  • 14. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 26. Juli

Die altersbedingte Makuladegeneration, kurz AMD, ist nach dem Grauen Star die zweithäufigste Ursache für schwere Sehbehinderungen bei Menschen über 50 Jahren. Sie betrifft die Makula, den zentralen Bereich der Netzhaut, der für das scharfe Sehen verantwortlich ist. In unserer Infothek der Augenpraxis Gersag erfahren Sie, wie sich AMD bemerkbar macht, welche Formen es gibt und welche modernen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.


Was ist AMD und wie entsteht sie?

Bei der AMD lagern sich Stoffwechselprodukte, sogenannte Drusen, in der Netzhaut ab. Dadurch wird die Versorgung der Sinneszellen gestört, was zu einem fortschreitenden Verlust der zentralen Sehschärfe führt. Das äußere Gesichtsfeld bleibt meist erhalten – Betroffene können sich orientieren, haben aber Schwierigkeiten beim Lesen, Erkennen von Gesichtern oder Arbeiten mit feinen Details.


Die zwei Gesichter der AMD

  • Trockene AMD: Diese Form entwickelt sich langsam und ist für etwa 80–90% aller Fälle verantwortlich. Die Sehverschlechterung schreitet schleichend voran, ausgeprägte Probleme treten meist erst im fortgeschrittenen Stadium auf.

  • Feuchte AMD: Sie ist seltener, aber deutlich aggressiver. Hier wachsen krankhafte Blutgefäße unter der Makula, die Flüssigkeit oder Blut absondern. Das zentrale Sehen kann sich innerhalb von Tagen oder Wochen rapide verschlechtern.


Typische Symptome der AMD

  • Verschwommenes oder verzerrtes Sehen im Zentrum des Blickfelds

  • Schwierigkeiten beim Lesen oder Erkennen von Gesichtern

  • Farben erscheinen blasser

  • Ein dunkler oder grauer, unbeweglicher Fleck im Zentrum des Sehens


Moderne Behandlungsmöglichkeiten

Je nach Form und Stadium der altersbedingten Makuladegeneration stehen unterschiedliche moderne Behandlungsansätze zur Verfügung, die das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen können.


Trockene AMD:

Für die trockene Form, insbesondere bei der fortgeschrittenen geographischen Atrophie, gibt es inzwischen medikamentöse Therapien in Form von intravitrealen Injektionen, die das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen können. Diese Behandlung ist jedoch nur für ausgewählte Patientinnen und Patienten mit restriktiven Indikationen zugelassen und in der Schweiz noch nicht weit verbreitet. Eine Heilung ist nicht möglich, das Ziel ist, den Sehverlust hinauszuzögern.


Feuchte AMD:

Die Standardtherapie besteht aus regelmäßigen Injektionen von Anti-VEGF-Medikamenten, die das Wachstum krankhafter Blutgefäße hemmen und so das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten oder verlangsamen können. Lasertherapien und photodynamische Therapie (PDT) werden heute nicht mehr standardmäßig eingesetzt, da sie durch die Anti-VEGF-Therapie weitgehend ersetzt wurden.


Prävention und Vorsorge

  • Regelmäßige augenärztliche Kontrollen ab dem 50. Lebensjahr

  • Gesunde, vitaminreiche Ernährung

  • Verzicht auf Rauchen

  • Schutz der Augen vor intensiver UV-Strahlung


Fun fact: AMD und das Chamäleon

Wussten Sie, dass das Chamäleon zwar seine Augen unabhängig voneinander bewegen kann, aber im Gegensatz zum Menschen keine Makula besitzt? Dadurch sieht es zwar ein sehr großes Umfeld, kann aber keine Details so scharf erkennen wie wir mit unserer Makula – ein echtes Spezialorgan für das zentrale Sehen!


ree


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